Verknüpfung von Schiene, Rhein und Strasse.
- Schiene: Anschluss an die Hauptachse Rotterdam-Basel-Genua via Gotthard-Basistunnel (NEAT)
- Rhein: Anschluss an die Rheinschifffahrt dank dem neuen Hafenbecken 3
- Strasse: Direkte Anschlüsse im Norden und Süden an die Autobahn A2.
Die bestehenden Terminals in der Schweiz, zumeist im Raum Basel, sind verstreut und ungeeignet für die Zukunft. Sie erfüllen heutige Anforderungen nur noch begrenzt. Zur Veranschaulichung: durch die Schweiz verläuft die wichtigste Güterverkehrsachse Europas. Mit der NEAT haben die Schweiz und andere Länder Milliarden investiert, um 740m lange Züge fahren und die Kosten im Schienengüterverkehr so niedrig halten zu können. In der Schweiz gibt es kein einziges Containerterminal, das auch nur annähernd so lange Züge annehmen könnte, ohne sie umständlich teilen zu müssen.
Gateway Basel Nord wird ein modernes Terminal, das die heutigen und zukünftigen Standards an solche Infrastrukturen erfüllt:
Zudem befindet sich Gateway Basel Nord am bestmöglichen Standort für ein Schweizer Containerterminal! Die meisten Containertransporte kommen heute und auch in Zukunft von Norden über die NEAT und über den Rhein in die Schweiz. Gateway Basel Nord ist direkt an der Landesgrenze, wo diese beiden Verkehrswege aufeinandertreffen. Eine teure Überfuhr von der Landesgrenze zu einem Inland gelegenen Terminal wird damit unnötig. Für den Weitertransport in die Schweiz besteht ein direkter Anschluss an die A2 sowie an das Schweizerische Eisenbahnnetz.
Verknüpfung von Schiene, Rhein und Strasse.
Aber auch für die Bahnverkehre ab den südlich der Schweiz gelegenen Seehäfen und kontinentalen Hubs ist Gateway Basel Nord optimal. Schon heute werden diese Züge in den Raum Basel gefahren. Die Bündelung grosser Mengen und die Verfügbarkeit vieler Verbindungen schafft die besten Voraussetzungen für schnelle, flexible und günstige Transporte auch innerhalb der Schweiz. Man kennt es vom Personenverkehr am Beispiel Basel SBB: die Verknüpfung von Fern-, Regional- und Stadtverkehrslinien ermöglicht den Reisenden viele Verbindungen und schafft Flexibilität. Gateway Basel Nord wird der Schweizer Hauptbahnhof für Container!
Gateway Basel Nord setzt sich zum Ziel, dass 50% der Containerverkehre von und nach der Schweiz auf der Schiene durchgeführt werden. Auch das BAV hat seine Fördermittel an diese Bedingung geknüpft. In den heutigen für die Schweiz wichtigen Bahn-Containerterminals sind das im Schnitt nicht mehr als 20%, aus den Häfen nur circa 10%. Ab dem im deutschen Weil am Rhein gelegenen Terminal, was heute das grösste für die Schweiz umschlagende Terminal ist, geht sogar fast die komplette Menge auf die Strasse.
Verlagerung kann nicht erzwungen werden. Wie bereits festgehalten, werden Warentransporte zeitnah, zuverlässig, flexibel und günstig zum Ziel gelenkt. Für die Verlagerung ist es daher wichtig, dass die Bahn in der Schweiz diese Voraussetzungen erfüllen kann. Gerade die Bündelung vieler ausländischer Containerzüge und -schiffe an einem Ort bietet dazu grosse Möglichkeiten. Für die Schweizer Bahnunternehmen entfallen aufwändige Sammelzüge aus verschiedensten Terminals im Raum Basel und das aufwändige Rangieren der Wagen. Es genügt, eine grössere Menge Container gebündelt im GBN abzuholen und direkt zum Schweizer Empfänger oder zur Feinverteilung an ein regionales Hub zu transportieren. Auch der Einzelwagenverkehr wird deutlich an Effizienz gewinnen: ein gebündelter Containerzug fährt direkt und ohne die heutigen Sammel- und Rangiermanöver im Rangierbahnhof Muttenz vom Gateway Basel Nord in den Rangierbahnhof Limmattal – der Drehscheibe für den Schweizer Binnen-Schienengüterverkehr.
Mit der Verlagerung von 50% der Verteilbewegungen auf die Bahn können langfristig über 100'000 LKW-Fahrten pro Jahr zwischen Basel und den Schweizer Empfängern/ Absendern eingespart werden. Damit erreichen wir auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und eine Einsparung von 10'000 Tonnen CO₂ pro Jahr, siehe Faktenblatt.
Immer wieder werden wir gefragt, ob Verlagerung Strasse -> Schiene auf den kurzen Distanzen in der Schweiz überhaupt möglich ist. Einige Beispiele aus den vergangenen Jahren zeigen, dass Schweizer Transporteure zusammen mit Bahnen unter den richtigen Voraussetzungen massgebliche Mengen auf kurzen Distanzen von der Strasse auf KV-Lösungen umlegen können:
Die Schweizerischen Rheinhäfen, die Hafenfirmen, die Rheinschifffahrt und die Bahn leisten einen wichtigen Pfeiler zur wirtschaftlichen Landesversorgung der Schweiz. Durch den völkerrechtlich gesicherten Zugang zum weltweiten Handel ist die Binnenschifffahrt von allfälligen Grenzeinschränkungen nicht betroffen. Spätestens seit COVID-19 im Frühling 2020 ist das Thema allfälliger Grenzschliessungen bei der Schweizer Bevölkerung ins Bewusstsein gerückt.
Zur Versorgung der Schweiz sah sich das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung erstmals im Frühling 2020 gezwungen, Gütertransporte per Bahn zu priorisieren. Medizinische Güter, Versorgungsmaterial der Armee, Lebensmittel inklusive Getreide, Mineralöl, Brennstoffe sowie die Brief- und Paketpost wurden vor allen übrigen Gütern auf der Schiene transportiert.
Für gut funktionierende Logistikketten zum weltweiten, interkontinentalen Handel und um im Wettbewerb mit den ausländischen Rheinhäfen und Terminals zu bestehen, benötigt die Schweiz eine moderne und zeitgemässe Infrastruktur. Diese könnte mit dem Hafenbecken 3 und Gateway Basel Nord für eine effiziente Verlagerung auf die Schiene und Strasse Realität werden.
«Die Stellung der Region Basel als Logistikplattform ist zu erhalten und zu stärken.» So steht es im Raumkonzept Schweiz. Zu dieser Strategie für die nachhaltige Raumentwicklung gehört auch das Gateway Basel Nord. Das trimodale Containerterminal sichert zudem die langfristige Entwicklung der Rheinhäfen, wie es in einer Grundsatzvereinbarung zwischen den Schweizerischen Rheinhäfen, dem Kanton Basel-Stadt und dem Bundesamt für Verkehr vereinbart wurde.
Auch die Logistikbranche befürwortet die Schaffung eines trimodalen Gateways in Basel, wie es an der Terminalkonferenz des Bundesamtes für Verkehr im Jahr 2013 von zahlreichen Vertretern der Branche klar ausgesprochen wurde. Auf diesen Grundlagen hat der Bundesrat das Konzept für den Gütertransport auf der Schiene verabschiedet, was dem Gateway Basel Nord nationale Bedeutung beimisst.
Gateway Basel Nord bietet der Region Basel auch die Chance, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu sichern und auszubauen. Es werden nicht nur Arbeitsplätze am Gateway selbst entstehen. Durch die Ansiedlung einer effizienten Drehscheibe in der Schweiz haben Transport-, Umschlags-, Speditions- und Lagerlogistikfirmen bessere Möglichkeiten, ihre Standorte im Raum Basel zu erhalten und auszubauen. Gemäss einer Studie von BAK Economics drückt sich das mit dem Erhalt bzw. der Schaffung von rund 580 Arbeitsplätzen und 89 Mio. CHF Wertschöpfung jährlich aus.
Damit alle Unternehmen aus der Logistikbrache gleich lange Spiesse antreffen und das Gateway für ihre Geschäfte nutzen können, wird die Anlage auf strikte Diskriminierungsfreiheit achten. Dies ist auch vom Bundesamt für Verkehr so verfügt worden und wird durch die Railcom überwacht.